Sucre -> Rurrenabaque
Friday, June 20th, 2008Heute bin auf dem Weg von Potosi in den Anden nach Rurrenabaque im Amazonasbecken! Nach den fast zwei Tagen Totalausfall in Sucre und angesichts der maessig begeisternden Aussicht auf aufsummiert gut 38h Busfahrt goenne ich mir allerdings das Reisen per Flugzeug. Mit Aerosur ging es vorhin von Sucre nach La Paz, von hier geht es mit TAM weiter nach Rurrenabaque. TAM ist die Militaerfuglinie, mal schauen, ob das trotzdem eine ganz normale Linienmaschine oder doch eher ein Militaertransporter ist. Jedenfalls muss ich jetzt vom internationalen Flughafen “El Alto” erst mal zum Militaerflughafen wechseln. Beide Fluege zusammen kosten mich uebrigens nicht mal 100 Euro… (okay, okay, fuer Bolivien sind das gewaltige Summen).
Uebrigens, ich bin hier erstaunlich gut im Bilde ueber den Verlauf der EM. Die letzten 2 1/2 Spiele mit deutscher Beteiligung habe ich live gesehen und werde mich bemuehen, auch kommenden Mittwoch in der Naehe eines Fernsehers zu sein.
Dinos und Durchfall in Sucre
Friday, June 20th, 2008In Sucre hat es mich - nach einem Monat Reisen mit diversen Essen auf Maerkten und von dubiosen Strassenstaenden und keinerlei Problemen – dann doch erwischt. So richtig mit allem drum und dran, ausgiebigen Durchfall und Erbrechen. Nunja, inzwischen bin ich schon fast wieder ganz fit.
In “Cal orko”, einem Steinbruch etwas ausserhalb von Sucre, gibt es die weltgroesste Sammlung versteinerter Dinosaurierspuren. Vor gut 70 Millionen Jahren sind diverse Dinoarten (von Tyrannosaures Rex bis Brontosaurier) kreuz und quer durch einen See marschiert, die Spuren versteinerten und wurden beim Anheben der Anden in die heutigen Hoehen befoerdert – und dabei auch noch um 90 Grad gedreht, so dass sich der ehemalige Seeboden nun als senkrechte Wand darbeitet. Die Spuren wurden vor einigen Jahren bei Abbauarbeiten in einem Steinbruch gefunden. Bis vor kurzem konnte man bis an die Wand heran, was die Spuren sicherlich ausserordentlich beindruckend machte, insbesondere, da man einen direkten Groessenvergleich hatte. Inzwischen sieht man sie nur noch von der Aussichtsplattform eines gegenueber errichteten Museums / Dinomodellparks aus – sehr schade.
Mein Tipp fuer nachfolgende Bolivienreisende: Den Eintritt ins Museum (30 Bs fuer Auslaender + 5 Bs fuer die Erlaubnis, Fotos zu machen) kann man sich fast sparen. Die Aussicht von vor dem Museum ist nicht so viel schlechter. Nutzt die Zeit des Aufenthalts vor Ort lieber, um einen Weg runter zu den Dinospuren zu nehmen – allzu schwierig waere das nicht gwesen! Ich hatte allerdings leider keine Zeit mehr dafuer, da der Bus zurueck direkt nach dem “Museumsbesuch” wieder fuhr, insofern kann ich nicht dafuer garantieren, dass man keinen Aerger dafuer bekommt… aber ich denke, einen Versuch waere es allemal wert – im Zweifelsfall kann man ja mit “no entiendo” den dummen Touristen spielen. ;-)
Sehr nett waren allerdings Hin- und Rueckfahrt, da war naemlich auch eine Familie aus Sucre mit an Bor. Der aufgeweckte, 10jaehrige Sohn hat sich mit mir unterhalten… nunja, wir haben’s versucht. Mein Spanisch ist nach vier Wochen zwangsweisen Trainings zwar sehr viel besser geworden als es Anfangs war (gut, das war keine Kunst), aber fuer Konversation reicht es in der Regel leider nicht wirklich aus. Jedenfalls hat der kleine Victor Daniel auf der Rueckfahrt ein ziemlich cooles Dinosaurierbild gemalt und es mir geschenkt. Ich habe ihm daraufhin versprochen, im eine Postkarte aus Australien zu schicken.
Potosi -> Sucre
Friday, June 20th, 2008Nachdem wir erst Freitag abends in Potosi angekommen waren, ging es schon Sonntag abend etws hektisch wieder weiter nach Sucre. Warum, folgt unten.
Wir, dass waren seit Uyuni Karen, die Englaenderin, die auf der Tour ubeer den Salar getroffen hatte, und Verity & Tom, ein englisches Paerchen, das Karen schon vom vorherigen Reisen kannte und in Uyuni wiedergetroffen hatte. Man kommt unterwegs schnell mit anderen Reisenden in Kontakt, so dass man oft nicht alleine unterwegs sein uss, ausser man will es.
In Potosi sind die protestierenden Minenarbeiter nach Aufheben der Strassensperre keineswegs ins verdiente Wochenende gegangen, nien, vielmehr haben sie uebers Wochenende die Hauptplatz der Stadt mit Lastern und Baggern blockiert und dort ausgeharrt. (Allerdings, so erfuhren wir spaeter, sind das wohl eher die Vorabrieter, das “gemeine Minenvolk” arbeitet wahrend der Proteste natuerlich weiter. Auf dem Platz wurden immer sowas wie sehr maechtige Knaller gezuendet (genauer gesagt in die Luft geschossen, wo sie dann in einer sehr lauten Dreiersalve explodierten).
Die Minen im Cerro Rico kann man besuchen, was wir auch gemacht haben. Mehr dazu vielleicht spaeter, wenn ich auch Bilder davon hochladen kann. Eigentlih wollten wir am Montag in die Minen, haben aber Sonntag frueh erfahren, dass ab Mitternacht die Blockaden fuer unbestimmte Zeit wieder aufgenommen werden. Also haben wir die Minentour fuer Sonntagnachmittag gebucht und fuer die knapp 3h-Fahrt nach Sucre ein Taxi fuer den abend bestellt. So spaet waeren naemlich keine Busse mehr gefahren, und ausserdem war es fuer uns vier pro Person jeweils nur etwa einen Euro teurer als die Busfahrt (das Taxi hat 50Bs p.P. gekostet – ca. 5 Euro).
Leider hat der Fahrer es nicht geschafft, in Potosi und auf dem Weg nach Sucre rechtzeitig Benzin zu tanken. An der ersten Tanke war anscheinend die Schlange zu lang oder das Benzin zu teuer, an der zweiten gab’s keins, an der dritten “Tankstelle” – das waren nur ein paar Haueser im Nirgendwo, aber auch da fragte unser Fahrer nach – auch nicht und so naeherte sich die Tanknadel von Anfang Reserve langsam aber sicher dem Ende der Reserve. Letzten Endes mussten wir irgendwo auf nicht mal halber Strecke stehen bleiben.
Zum Glueck hatte der Fahrer zumindest Handyempfang. Nach etlichen, immer aufgeregter werdenden Telefonaten meinte er, es wuerde uns jemand Sprit bringen. Und in der Tat, nach gerade mal knapp 3h Wartezeit (so viel wie die eigentliche Fahrzeit) brachte uns sein Schwager (?) zwei Kanister Benzin und wir konnten weiterfahren. Eigentlich war die Sache ganz lustig, es war nicht sonderlich kalt, wir hatten ausreichend Keksvorraete & Getraenke und viel Spass bei albernen Spielchen und Fotoexperimenten zum Zeitvertreib (ich glaube, unserem Fahrer Juan ist es schon Angst und Bange geworden wegen der vier gringos locos in seinem Wagen ;-). Nachts um eins kamen wir dann endlich in Sucre an.
Sucre ist die offizielle Haupstadt Boliviens, aber nur noch Sitz des obersten Gerichts. Legislative und Judikative befinden sich in der de-facto-Hauptstadt Boliviens, in La Paz. Sucre ist eine schoenes, nicht allzu grosses Universtitaetsstaedtchen mit – dank seiner geschuetzten und vergleichsweise niedrigen Lage auf rund 2900m – angenehmen Klima. Zum ersten Mal seitdem ich in Bolivien bin, war es nicht kalt und man konnte tagsueber voellig problemlos im T-Shirt rumlaufen.