Wie berichtet war ich Anfang der Woche auf der Achema. Am Dienstag kam auch ein Reporter von hr-iNFO an unserem Stand vorbei, der sich von meinem Kollegen und mir die OLEDs erklären ließ, bzw. sich allgemein mit uns über organische Halbleiter unterhielt. Anscheinend fand er das alles recht interessant und uns eloquent genug, denn er fragte dann, ob er uns noch mal ein paar Fragen stellen und diesmal das Gespräch dabei aufnehmen könnte.
“Klar, kein Problem, sehr gerne.”
Nunja. Ich bin erstaunt, was so ein Mikro vor der Nase ausmacht und habe ordentlich Respekt vor der Redegewandtheit von Politikern. Die machen ja oft denn ganzen Tag fast nichts anderes als vor laufenden Kameras Dinge in Mikrofone zu sagen, und meistens klappt das sogar halbwegs sinnvoll (Das ist aber wohl auch einfach eine Frage der Gewöhnung…). Aber wenn dann totaler sprachlicher Stuss bei raus kommt, wird die Stelle aus dem Zusammenhang gerissen verbreitet und ganz Deutschland lacht sich schief.
Ich glaube jedenfalls nicht, dass es unser Mitschnitt in die Radiosendung schafft. Im normalen Gespräch habe ich vielleicht Dinge gesagt wie:
“…und diese Eigenschaften machen OLEDs sehr interessant für Display-Anwendungen.”
“…bei einem Flüssigkristalldisplay dagegen ist der Kontrast vom Blickwinkel abhängig.”
Mit dem riesigen Mikro vor der Nase klang es eher so:
“…äh, ja, OLEDs. Toll, äh, weil, diese Eigenschaften…”
“…bei einem Flüssigkristalldisplay ist, äh, dagegen der Blickwinkel vom Kontrast abhängig. – Äh, der, der Kontrast vom Blickwinkel.”
Und meinem Kollegen ging’s nicht wirklich besser.
Sollte sich der Reporter die Mühe machen, aus unserem mittelmäßig kohärenten Geblubber vernünftige Teile zusammenzuschneiden, sind wir heute, am Sonntag, dem 21. Mai 2006, kurz auf hr-iNFO zu hören. Die halbstündige Sendung heißt “Technik und Wissenschaft” und läuft um 6:30 und 13:00.