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Archive for May, 2006

Achema / Radio

Sunday, May 21st, 2006

Wie berichtet war ich Anfang der Woche auf der Achema. Am Dienstag kam auch ein Reporter von hr-iNFO an unserem Stand vorbei, der sich von meinem Kollegen und mir die OLEDs erklären ließ, bzw. sich allgemein mit uns über organische Halbleiter unterhielt. Anscheinend fand er das alles recht interessant und uns eloquent genug, denn er fragte dann, ob er uns noch mal ein paar Fragen stellen und diesmal das Gespräch dabei aufnehmen könnte.
“Klar, kein Problem, sehr gerne.”

Nunja. Ich bin erstaunt, was so ein Mikro vor der Nase ausmacht und habe ordentlich Respekt vor der Redegewandtheit von Politikern. Die machen ja oft denn ganzen Tag fast nichts anderes als vor laufenden Kameras Dinge in Mikrofone zu sagen, und meistens klappt das sogar halbwegs sinnvoll (Das ist aber wohl auch einfach eine Frage der Gewöhnung…). Aber wenn dann totaler sprachlicher Stuss bei raus kommt, wird die Stelle aus dem Zusammenhang gerissen verbreitet und ganz Deutschland lacht sich schief.

Ich glaube jedenfalls nicht, dass es unser Mitschnitt in die Radiosendung schafft. Im normalen Gespräch habe ich vielleicht Dinge gesagt wie:
“…und diese Eigenschaften machen OLEDs sehr interessant für Display-Anwendungen.”
“…bei einem Flüssigkristalldisplay dagegen ist der Kontrast vom Blickwinkel abhängig.”
Mit dem riesigen Mikro vor der Nase klang es eher so:
“…äh, ja, OLEDs. Toll, äh, weil, diese Eigenschaften…”
“…bei einem Flüssigkristalldisplay ist, äh, dagegen der Blickwinkel vom Kontrast abhängig. – Äh, der, der Kontrast vom Blickwinkel.”
Und meinem Kollegen ging’s nicht wirklich besser.

Sollte sich der Reporter die Mühe machen, aus unserem mittelmäßig kohärenten Geblubber vernünftige Teile zusammenzuschneiden, sind wir heute, am Sonntag, dem 21. Mai 2006, kurz auf hr-iNFO zu hören. Die halbstündige Sendung heißt “Technik und Wissenschaft” und läuft um 6:30 und 13:00.

Experience…

Saturday, May 20th, 2006

Experience is directly proportional to the amount of equipment ruined.

(supposedly Dr. Lee Harrisberger’s Fourth Law of the Lab)

Dass “Hochspannung” gut und gerne auch mehr als 1000V bedeuten kann, war ja klar.
Dass das gute Multimeter unseres Technikers keinesfalls mehr als 1000V verträgt… naja, hätte mir klar sein sollen.

R.I.P. Multimeter

True random numbers

Thursday, May 18th, 2006

HotBits offers true random numbers via the web. The numbers are generated based on the measurement of the time between radioactive decay events of a 85Kr-sample (Krypton-85 exhibits beta decay to Rubidium-85). The random bytes are available in various formats and they are genuinely random, due to the inherent quantum mechanical uncertainty of the radioactive decay.

[update May 19th, 2006: Spelling corrected]

Achema / Studiengebühren

Wednesday, May 17th, 2006

Gestern und vorgestern habe ich in Frankfurt auf der Chemie-Messe Achema auf dem Technologie-Transfer-Netzwerk-Gemeinschaftsstand der hessischen Hochschulen in der TU-Darmstadt-Ecke den Fachbereich-Materialwissenschaft-Teil betreut, insbesondere den elektronische-Materialeigenschaften-Messetisch zum Thema OLEDs.

Das Publikum war sehr gemischt: Von Schülern und Lehrern über aktive und emeritierte Professoren, interessierte Privatleute und fachlich versierte Industrievertreter bis zum Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst Udo Corts. Der nahm sich mit zwei Stunden viel Zeit für den Besuch des Standes. Es kam aber leider zu keinem Gespräch zwischen ihm und mir – dabei hätte ich ihm gerne dafür gedankt, dass er sich durch die Einführung von Studiengebühren so aktiv für die Sicherung meiner Chancen auf dem Arbeitsmarkt einsetzt. Je weniger junge Menschen in Zukunft studieren, umso weniger Konkurrenz werde ich in Zukunft haben.

Konfirmation

Monday, May 15th, 2006

Vergangenes Wochenende war ich in München zur Konfirmation meiner Nichte. Beim Vorabendgottesdienst am Samstag wurden noch einige Konfirmanten getauft und das Abendmahl wurde begangen. Am Sonntag fand dann die Konfirmation statt.

Wer mich näher kennt, weiß, wie viel oder wenig Bezug ich zu kirchlichen Riten habe und kann sich vorstellen, dass diese beiden Gottesdienste mal wieder einige Gedanken ausgelöst haben.
An dieser Stelle nur zwei davon, weiterer Gedankenaustausch gerne im persönlichen Gespräch.

  • Vieles erschien sehr anachronistisch. Wenn gar die Konfirmanten ob mancher kirchlicher Riten kichern…
  • Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass Jesus etwas sagte wie “und macht sie zu meinen Jüngern und Jüngerinnen“. (Diese Wendung wurde beim Vortragen von Matthäus 28,18-20 verwendet.)

Protected: Bobby-Car-Race

Thursday, May 11th, 2006

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Bloglines

Thursday, May 11th, 2006

Für viele nichts Neues, für manche schon (daher dieser Eintrag): Bloglines

Damit wird das Lesen von vielen verschiedenen Blogs deutlich besser, als wenn man immer mal wieder bei allen einzeln vorbeisurft, um zu schauen, ob es neue Einträge gibt. Einfach kostenfrei bei Bloglines anmelden, einmal alle Blogs, die einen interessieren, einrichten, und in Zukunft nur noch auf einer einzigen Webseite zusammengefasst alle Neuigkeiten lesen.

noitulovE

Tuesday, May 9th, 2006

Evolution rückwärts, in Patrick McDonnells Mutts-Comic vom 19. April 2006.

Protected: noitulovE (2)

Tuesday, May 9th, 2006

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Kopfsteinpflaster

Monday, May 8th, 2006

Gestern stand ich zum ersten Mal dieses Jahr wieder auf Inline-Skates. Bei schönstem Wetter ging es von Darmstadt nach Dieburg und zurück. In Dieburg wollte ich mir noch ein Eis gönnen – und auf dem Weg zum Eiscafe in der Innenstadt war sie wieder da, die Geißel der modernen städtischen Verkehrsplanung: Kopfsteinpflaster.
Man könnte meinen, rund 500 Jahre nach dem Mittelalter und 61 Jahre nach dem Krieg könnten wir diesen rückständigen Straßen- und Wegebelag hinter uns gelassen haben. Aber nein, die weisen Stadtplaner aller Orten sind da wohl anderer Meinung. Auf Straßen, Plätzen und (Geh)wegen wird es wieder vermehrt eingesetzt.

Bevor ich eine Auswahl der unzähligen Nachteile von und Argumente gegen Kopfsteinpflaster erläutere, muss ich der Fairness halber den einen Vorteil nennen, der mir einfällt und der Bestand haben könnte:
Im Gegensatz zu einer geschlossenen Asphaltdecke ist ein kopfsteingepflasterter Boden nicht versiegelt, das Regenwasser kann in den Boden sickern. Das ist gewiss prima, rechtfertigt meines Erachtens aber nicht im Entferntesten das übrige Elend, das man mit dem Zeug hat.

  • Es ist laut. Darüberfahrende Autos verursachen weit mehr Lärm als über Asphalt fahrende.
  • Es ist glatt (bei Nässe und schon bei kleinen Mengen Schneematsch). Wie viele ältere Mitmenschen sich wohl schon auf glattem Kopfsteinpflaster einen Oberschenkelhalsbruch geholt haben, der ihnen auf Asphalt erspart geblieben wäre.
  • Es ist durchzogen von Fugen. Gut, ich würde auch auf asphaltierten Fußwegen nicht mit Stöckelschuhen rumlaufen, aber auf Kopfsteinpflaster muss es erst richtig die Hölle sein.
  • Es ist uneben. Mit dem Fahrrad darüber fahren ist eine Tortur. Alles wackelt und vibriert, Schrauben lösen sich, Schutzbleche fallen ab, der Blick verliert ob der Vibrationen den sicheren Fokus, leichte Gehirnerschütterungen und Gelenkschmerzen setzen ein (letzteres stelle ich mal als These in den Raum und überlasse es den Medizinern, diese durch wissenschaftliche Untersuchungen zu be- oder widerlegen).
  • Es ist uneben und durchzogen von Fugen (II). Um noch mal auf die älteren Mitmenschen zurückzukommen: Schon mal jemanden mit einer Gehhilfe über Kopfsteinpflaster holpern sehen? Nicht gut…
  • Es ist uneben und durchzogen von Fugen (III). Ich werde mich gar nicht weiter darüber auslassen, wie beschissen man mit Skates über Kopfsteinpflaster fährt, ansonsten rutscht meine Sprache nur noch weiter auf niedrigstes Fluchniveau herab.

Natürlich kann man Kopfsteinpflaster auch Vorteile unterstellen, die haben aber entweder keinen Bestand oder sind ungewichtig:

  • Es beruhigt denn Verkehr? Papperlapapp! Von “beruhigen” kann sowieso schon mal keine Rede sein (siehe oben), und es “verlangsamt” den Verkehr auch nicht. Mit dem Auto kann man problemlos auch über Kopfsteinpflaster brettern.
  • Es ist billiger/haltbarer? Wird das überhaupt behauptet/ist das überhaupt so? Keine Ahnung, aber wenn dem so ist: Ja und? Es wäre auch billiger die Polizei statt mit Autos nur mit Tretrollern auszustatten und Reifen aus Edelstahl wären auch haltbarer als luftgefüllte Gummimäntel.
  • Es sieht schöner aus? (Soll ich da überhaupt was zu sagen?) Autobahnen mit Rasen als Straßenbelag sähen ja auch viel hübscher aus…

Mein “Kompromissvorschlag”:

  • Kopfsteinpflaster auf Plätzen (Beispiel Darmstadt: Auf dem Luisenplatz),
  • mindestens auf neuangelegten Plätzen aber mit breiten, asphaltierten Radwegen (die fehlen auf dem neugestalteten Platz vor dem Darmstädter Hauptbahnhof natürlich),
  • und keinesfalls auf Straßen oder Gehwegen (also nicht so wie kürzlich vorm Wellnitz in Darmstadt geschehen).

So, das musste ich mal loswerden.