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alt ist relativ

Das große Glück noch jung zu sein,
sieht mancher Mensch als Kind nicht ein,
und möchte, dass er ungefähr
so sechzehn oder achtzehn wär.

Doch schon mit achtzehn denkt er, halt –
wer über zwanzig ist, ist alt.
Kaum ist die Zwanzig knapp geschafft,
erscheint die Vierzig greisenhaft.

Und dann die Vierzig, welche Wende –
die Fünfzig gilt beinah als Ende.
Doch nach der Fünfzig peu a peu
schraubt man das Ende in die Höh’.

Die Sechzig scheint noch ganz passabel
und erst die Siebzig miserabel.
Mit siebzig aber hofft man still:
Ich werde achtzig, so Gott will.

Und wer die Achtzig überlebt,
zielstrebig auf die Neunzig geht.
Dort angelangt zählt man geschwind
die Leute, die noch älter sind.

Gerhard Grotsch, ca. 1964

Leider fehlt das Alter, dass mich persönlich momentan am meisten erschreckt. Die 30!

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