The misguided busway
I will be on the busway soon, will you?
So stand es auf den Stagecoach-Bussen zu lesen, seit ich letzten Oktober nach St Ives in die Nähe von Cambridge gezogen bin.
Der Cambridgeshire Guided Busway (von Kritikern auch gerne misguided busway genannt) ist ein seltsames Projekt des öffentlichen Personennahverkehrs. Derzeit fahren die Busse von Huntingdon nach St Ives und von dort über die immer volle A14 nach Cambridge. Da auf der A14 kein Platz für eine Busspur ist, kam man auf die Idee, entlang der vor Jahrzehnten stillgelegten und vor Jahren abgebauten Bahnstrecke (ein gutes Stück nördlich der A14) eine extra Route nur für Busse zu bauen und so den Busverkehr zu beschleunigen. So weit so gut.
Vor lauter Begeisterung hat es das Cambridgeshire County Council dann aber übertrieben: Es wurde entschlossen, einen guided busway zu bauen, also eine Strecke, in der die Busse automatisch geführt werden. Ich weiß nicht, was in der Zeit die Busfahrer machen sollen, die an Bord sind, um die Busse außerhalb der geführten Strecke durch die Städte zu lenken. Aber vielleicht besteht der eigentliche Mehrwert des guided busway gegenüber einer Busstrecke in Form einer stinknormalen Straße darin, dass einem die Fahrer in dieser Zeit einen Kaffe an den Platz bringen? Dass es einen echten Mehrwert gibt bleibt zu hoffen, echte Mehrkosten bringt das System zumindest mit sich.
Der Bau der Strecke wurde im März 2007 begonnen und hätte im April 2009 abgeschlossen sein sollen. Ein Jahr später fährt dort aber immer noch kein Bus, die Bauarbeiten gehen weiter und die realen Baukosten übersteigen die geplanten schon bei weitem. Inzwischen hat es so viele Verzögerungen und nicht-eingehaltene Eröffnungstermine gegeben, dass der Zeitpunkt der Fertigstellung von offizieller Seite nur noch als “unbestimmt” genannt wird.
(Mir können die Verzögerungen eigentlich nur recht sein. Die akutelle Busroute hat komfortablerweise eine Haltestelle direkt um die Ecke von meinem Haus, während die nächstgelgene Haltestelle der neuen Route etwa 15 Gehinuten von mir entfernt ist. Was ich mir vom öffentlichen Personennahverkehr hier wünschen würde, ist eine Busverbindungen, mit der man auch nach 23:35 noch von Cambridge wieder nach Hause kommt und bei der Sonntags spätnachmittags öfter als alle zwei Stunden ein Bus fährt.)
Der eigentliche Grund, über dieses hoffnungslos verzögerte Projekt zu berichten, ist der britische Humor. Seit einiger Zeit fahren die Stagecoach-Busse nämlich mit einer neuen Aufschritt durch die englische Landschaft:
Will I be on the busway soon?
May 3rd, 2010 10:45
Laut einem Zeit-Artikel (der einen “Times”-Artikel zitiert, welcher eine Studie der LibDems von 2005 zitiert), haben die englischen Bahnbetreiber 10 Jahre nach der Privatisierung ein Verspätung von 11000 Jahren zusammengefahren. Oder besser: -gestanden.
In Cambridge ist man schon weiter: Da laufen die Verspätungen schon auf, bevor auch nur ein einziger Bus gefahren ist. Oder gestanden.
May 12th, 2010 11:25
das heißt deM busen :-P
May 23rd, 2010 21:21
Uhoh, danke für den Hinweis, Doro. Wurde umgehend korrigiert. (Nicht auf die Art wie Du vorgeschlagen hast, aber es stimmt jetzt grammatikalisch trotzdem wieder.)
June 7th, 2010 18:01
ach und das von dem herrn, der ehemals (vor jahrmillionen, wie mir scheint) eine völlig absurde zensierwut meinerseits angeprangert hat…
June 7th, 2010 19:59
Naja, ich habe ja nur korrigert – im Gegensatz zum angesprochenen Vorfall kann da von “absurder Zensierwut” (die Du damals, wie Du so richtig feststellst, an den Tag gelegt hast) also keine Rede sein. :-)
June 9th, 2010 07:28
hm, was fällt mir jetzt dazu noch ein… PHA!