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Kein Blick für’s große Ganze

Die Bundesregierung sorgt sich um den “zunehmenden Fachkräftemangel vor allem in Ingenieur- und Technikberufen” und beschließt deswegen eine “Qualifizierungsoffensive”, unter anderem “um das im Koalitionsvertrag festgeschriebene Ziel zu erreichen, künftig 40 Prozent eines Jahrgangs für die Uni zu gewinnen”, berichtet tagesschau.de.

Natürlich ist diese Initiative auf Bundesebene völlig unnötig, da sich doch schon viele Landesregierungen bemühen, durch allgemeine Studiengebühren die Studentenzahlen zu erhöhen. Häh?

Jetzt könnte man natürlich einwenden dass Studiengebühren potentielle Studenten doch eher noch abschrecken, als dass sie für höhere Studentenzahlen sorgen. Den daraus möglicherweise abgeleiteten Vorwurf, ich hätte wohl etwas falsch verstanden, müsste ich jedoch als fehladressiert zurückweisen und auf die entsprechenden Landesregierungen als richtige Adressaten verweisen.

7 Responses to “Kein Blick für’s große Ganze”

  1. doro
    January 9th, 2008 11:36
    1

    :-D sehr suess… ich lach mich gerade schlapp… mensch arne durch die studiengebuehren soll das studium an qualitaet gewinnen und das sollte einen hoeheren anreiz geben… wer sich das leisten koennen soll? das ist doch erstmal nebensaechlich… das studentenpack kann doch nebenbei arbeiten gehen… der tag hat schliesslich 24 stunden!…
    es gibt zu wenig fachkraefte????… ich glaube nicht!… die sollten sich mal gedanken darueber machen, was denn aus den tollen fachkraeften wird, wenn sie fertig sind mit dem studium… da bekommt man post-doc stellen angeboten fuer 500 ocken im monat (koennen ihre eltern nicht evtl was dazu geben?)… naja das is ner naturwissenschaftlerin passiert und keinem ing… irgendwas laeuft hier maechtig falsch…
    ob man denen mal stecken sollte, dass auf grund der miserablen bedingungen in deutschland ein grosser teil der ausgebildeten fachkraefte (und zwar meist the best of) ins ausland geht?

  2. Arne
    January 9th, 2008 11:59
    2

    der tag hat schliesslich 24 stunden!

    Und dann kommt noch die Nacht.

    (Und das habe ich mir nicht ausgedacht, das ist wirklich ein Zitat.)

    Es wollte Dich wirklich jemand für 500 Euro/Monat als Postdoc anstellen? Und wie hast Du darauf reagiert? Hoffentlich bist Du erzürnt aufgestanden und hast beim Gehen gerufen “Sie verschwenden meine Zeit!”

  3. doro
    January 9th, 2008 13:04
    3

    grins nein es ist nicht mir passiert, sondern meiner besten freundin… als sie es mir erzaehlt hat, konnte ich gar nichts mehr sagen, sondern sass nur fassungslos mit offenem mund da und dass ich nichts mehr sagen kann, dazu gehoert einiges… man hat dieses gefuehl dieser ohnmaechtigen wut… man moechte gern explodieren und dem betreffenden fuer soviel dreistigkeit ins gesicht springen aber das bringt ja auch nur nichts… sie sitzen am laengeren hebel und wissen es… der hit ist, er hat wirklich jemanden fuer die position gefunden… irgend nen chinesen…

  4. felix
    January 9th, 2008 14:18
    4

    Vielleicht handelt es sich ja bei Bildung um ein Giffen -Gut. Wahrscheinlich aber eher nicht.

  5. Arne
    January 9th, 2008 14:59
    5

    @Felix: Netter Gedanke. Zur Erhöhung der Studentenzahlen… naja, aber vielleicht tatsächlich zur Verkürzung der Studienzeit: Wenn die Studenten viel Geld für’s Studium ausgeben müssen, haben sie keins mehr für Freizeitgestaltung, streichen deshalb ihre Freizeit und substituieren sie durch Lernen. ;-)

  6. doro
    January 9th, 2008 16:29
    6

    hm ein netter gedanke waere doch auch auf die semesterferien verzichten zu koennen da alle studenten einen gewissen grundbetrag BEKOMMEN und somit nicht soviel nebenbei arbeiten muessen und sich eher aufs studium konzentrieren koennen… aehm so aehnlich wie in einer lehre… *sich wegduckt und sich schaemt fuer diesen absonderlichen gedanken*

  7. st
    January 10th, 2008 15:49
    7

    Den gleichen Effekt wie das Giffen-Phänomen kann auch ein psychologisches Paradoxon auslösen. Nach dem Motto, was nix kostet ist nix wert, ist es manchmal einfacher etwas zu verkaufen als zu verschenken…

    Aber Quatsch beiseite. Diese großartige Bildungsinitiative enthält ja auch ein freiwilliges technisches Jahr. Soll wohl sone Art staatlich gesponsortes Praktikum sein. Der Sinn ist mir unklar. Zur Orientierun braucht man kein ganzes Jahr und wenn man sich für Technik interessiert, kann man gleich was Richtiges lernen oder studieren.

    Zumal an Praktikumsplätzen für interessierte, engagierte junge Leute eigentlich kein Mangel besteht.

    Teuerer Aktionismus?