Auckland und Autokauf
Anmerkung: Im Anschluss an den Text finden sich auch gleich einige Fotos von Auckland, Autokauf und Umgebung. Auch in den folgenden Eintraegen werden immer mal wieder gleich Fotos mit dabei sein…
Auckland ist von der Flaechenausbreitung die viertgroesste Stadt der Welt, nur hat man nicht immer das Gefuehl auch in einer Stadt zu sein. Die unglaubliche Groesse der Stadt ergibt sich aus der Einfamilienhausbebauung. Endlos sind die Reihen der Wohnhaeuser, meist nicht mehr als 1 Stockwerk, die sich mit ihren gruenen Gaerten aneinaderreihen. So sieht ein Stadtteil meistens wie der naechste aus.
Einen Besuch Wert ist vor allem Devenport, einer der aeltesten Stadtteile, den man mit einer kurzen Faehrfahrt aus der Stadtmitte erreichen kann. In Devonport kann man u.a. auch unglaublich, sagenhaft gute Burger essen. (Der Armageddon-Burger war zwar nicht mehr aufzutreiben, aber der Patriot-Burger im “The Patriot” ein mehr als wuerdiger Ersatz, wenn nicht die Groesse, so doch aber sicherlich den Geschmack betreffend.) Desweiteren aehnelt die Stadt mit ihrer Hafenlage, der Habourbridge, dem Central Business District und dem Skytower ein wenig Sydney. Nur das Auckland nicht so rockt. Die meisten Touristen halten sich hier nicht laenger als 2 Tage auf.
Wir waren insgesamt 1,5 Wochen in Auckland und haben neben den Formalitaeten fuer das Working-Holiday-Visum die Automaerkte unter die Lupe genommen. Der Neuseelaender legt in der Regel nicht sehr viel Wert auf sein Auto, hauptsache es faehrt. So gibt es hier viele Automaerkte, vorzugsweise am Wochenede, auf denen man ein Auto kaufen kann, oder sein eigenes wieder verkaufen kann. Im Angebot sind Modelle ab Mitte der Achtzigerjahre bis zu fuenf-Jahre-alten Wagen.
Erstmal waren wir ziemlich erschlagen von den Angeboten, Ahnung von Autos haben wir beide nicht. Auf dem “Backpacker Carmarket”, wo viele Autos von abfliegenden Rucksackreisenden an ankommende verkauft werden, waren wir dann wirklich ueberfordert. Wer wuerde in Deutschland einen Van kaufen, der 400.000 Kilometer gefahren ist, Baujahr ’88 ist, und noch 1900 Euro kosten soll? Aber eben solche Angebote findet man haeufig. Hinzu kommt die Unsicherheit beim Kauf. Um nicht Probleme beim naechsten “Warrant of Fitness” (sowas wie unser TUEV, ist hier fuer aeltere Autos alle 6 Monate faellig) befuerchten zu muessen oder nach ein paar hundert Kilometern gleich noch hunderte Dollar in eigentlich offensichtliche Reperaturen stecken zu muessen, empfiehlt sich vor dem Autokauf erst mal eine unabhaengige Inspektion des in Frage kommenden Wagens – die Kosten muss man aber als potentieller Kaeufer selbst tragen. Und wenn der Wagen dann eben doch nicht mehr in Frage kommt… Pech gehabt.
Aber es gibt auch andere Moeglichkeiten, an einen Wagen zu kommen. Bei uns im Hostel haben zwei Deutsche ein tollen Van von einer Deutschen gekauft, die selbst ein Jahr durch Neuseeland gereist ist, inzwischen seit fuenf Jahren hier lebt und nun Reisenden beim Autokauf hilft. Sie sucht zusammen mit ihrem neuseelaendischen Mann, der eine Autowerkstatt hat, am Wochenende nach guenstigen Angeboten von Autos, die noch gut in Schuss sind. Waehrend sie die Wagen dann in ihrer Freizeit nebenbei mit einem Bett und Vorhaengen ausstattet, kuemmert er sich um all die Autochecks und fuehrt die noetigen Wartungsarbeiten, wie Oelwechsel, Luftfilterwechsel usw. durch. Die “fertigen” Campervans verkaufen die beiden, Doro und Darren, dann zu einem fairen Preis an Reisende.
Und so sind also auch wir zu unserem Van gekommen, einem Mitsubishi L300, der nur 10 Jahre alt ist, ein neu eingebautes Bett hat, den wir mit 175.785km uebernommen haben und der laeuft wie am Schnuerrchen. Nachdem wir dann noch im Baumarkt waren ist unser Auto nun komplett ausgestattet mit Campingutensilien und wir koennen wieder einmal sagen: My Car is my Castle Home. Klimaanlage, Kuehlschrank….. sind diesmal allerdings nicht mit dabei. ;-)