home

Blog Archives

Mittendrin statt nur dabei zuschauen / Teure Fahrt nach Aguas Calientes

Thursday, July 17th, 2008

Immer vom 15.-18. Juli findet in Pizac, Peru, die groesste Feier des Jahres statt, zu Ehren der Virgen de Carmen. Aus einem mir nicht bekannten Grund werden dabei sogar zwei Statuen (beide von der Virgen der Carmen? Oder ist die zweite ihre Schwester? Hab ich vergessen zu fragen…) durch die Stadt getragen.

Wie gestern berichtet, bin ich spontan eine Nacht in Pizac geblieben, um von den Feierlichkeiten etwas mitzubekommen. Wie bei solchen Gelegenheiten in Suedamerika ueblich, gibt es mehrere (Tanz)gruppen, die an den Feiern teilnehmen. Jede wird von einem “Mayordomo” gesponsert, so dass Essen und Trinken sowie Geld fuer die Kostueme zur Verfuegung steht.

Wenn ich ein anderes Mal mehr Zeit und Lust habe, werde ich noch ausfuehrlicher berichten und/oder Fotos hochladen. Fuer heute soll ein kurzer Auszug aus dem Erlebten genuegen. Nach den nachmittaeglichen Festivitaeten zieht am Abend jede Gruppe vom Hauptplatz des Ortes (also da wo die ganzen festlichen Aktivitaeten stattfinden und zuvor schon dass ein oder andere Bier ausgegeben wurde) ab. Mit dabei sind dann nicht nur die Taenzer, sondern auch die dazugehoerigen Personen. Martin, ein anderer Deutscher, den ich kurz zuvor zufaellig getroffen hatte, und ich sassen gerade bei einer Gruppe und haben uns mit den Leuten unterhalten, als sie abzogen. Wir wurden eingeladen mitzukommen und die Gelegenheit haben wir uns natuerlich nicht entgehen lassen. So war ich also gestern abend mit beim (einfachen) Abendessen der Folkloregruppe “Chapac Negra”. Martin musste recht zeitig wieder gehen, da er noch einen Bus nach Cuzco nehmen musste, aber ich konnte dank der spontanen Entscheidung, eine Nacht in Pizac zu bleiben, auch noch staunend der Darbietung des rund 20minuetigen, aufwaendig choreographierten Tanzes der Gruppe beiwohnen. Nach all dem ging es nachts geschlossen (und tanzend) fuer weitere Feierlichkeiten zurueck auf den Stadtplatz und in die Kirche. Es war ein tolles Erlebnis, dass ich so hautnah an den Festlichkeiten teilnehmen konnte und nicht wie (soweit ich es wahrgenommen habe) alle anderen Touristen (von denen recht viele in Pizac sind) nur von Restaurantstuehlen aus zugeschaut habe bzw. zu den naechtlichen Festlichkeiten schon im Bett war.

Heute nachmittag (16. Juli) bin ich (nachdem ich einer weiteren Prozession zugeschaut habe) mit Bussen bis nach Ollantaytambo (oder kurz “Ollanta”) gefahren. Morgen vormittag (17. Juli) werde ich mir hier die Inkaruinen anschauen und dann mit dem Zug nach Aguas Calientes fahren, von wo aus es uebermorgen in aller Fruehe nach Machu Picchu geht. Da nach Aguas Calientes keine Strasse fuehrt hat PeruRail mit dem Zug praktisch ein Monopol darauf, die gewaltigen Touristenstroeme nach Aguas Calientes, der Stadt unterhalb von Machu Picchu, zu bringen. Leider nutzten sie das auch aus – vorhin habe ich fuer die jeweils etwa 1,5-stuendige Hin- und Rueckfahrt fast 60 Euro bezahlt. Besonders unter Beruecksichtigung des hiesigen Preisniveaus ist das nicht mehr als Ticketverkauf, sondern als Wegelagerei zu bezeichnen! Es gibt zwar eine Alternative (zwei Busse, zusammen ueber 6h Fahrt + 1-2h Fussmarsch), aber da ich nicht mehr so viel Zeit habe, habe mich nach kurzer Ueberlegung doch fuer die Zugfahrt entschieden. Ach und uebrigens: Im Ticketpreis sind nur 10kg Freigepaeck enthalten, jedes Kilo extra lassen sie sich auch noch mal ordentlich bezahlen. Ich werde aber nur mit Handgepaeck reisen und bereits am 18. Juli abends/nachts wieder zurueck nach Ollanta fahren, wo ich den groessten Teil meines Gepaecks im Hostel lasse.

Alles ist relativ… / Fiesta Virgen de Carmen in Pizac

Tuesday, July 15th, 2008

Ersatunlich, wie schnell man sich an andere Preise gewoehnt. Ich war gerade fast empoert, als ich fuer ein Glas frisch gepressten Orangensaft knapp 40 Cent bezahlt habe. In Bolivien hat der nur 25 Cent gekostet. Ist fuer europaische Verhaeltnisse so oder so nicht viel Geld, aber die prozentuale Preiserhoehung, mit der ich durch blossen Grenzuebertritt nach Peru konfrontiert wurde, hat es in sich.

Letzte Nacht bin ich mit einem relativ bequemen Bus von Puno nach Cusco und heute frueh mit einem gewoehnlichen lokalen Bus weiter nach Pizac gefahren. Eigentlichen wollte ich mir nur die Inkaruinen anschauen (was ich auch schon gemacht habe) und dann weiterfahren. Aber heute beginnt hier die viertaetige Fiesta zu Ehren der Virgen de Carmen, da habe ich mich spontan entschlossen, eine Nacht zu bleiben. Heute frueh wurde die Heiligenstatue schon in einer Prozession aus der Stadt gebracht und es sind ueberall in der Stradt immer wieder mal Musikgruppen zu hoeren. Nachher wird die Statue wieder zurueck in die Stadt gebracht, dann geht die Fiesta richtig los. Ich habe schon etwas von Reitern auf dem Stadtplatz, Tanz, kostenlosem Essen und Cervesa gehoert…. klingt gut soweit! :-)

Titicacasee, Copacabana, Peru!

Tuesday, July 15th, 2008

Nach La Paz bin in den beschaulichen Ort Copacabana am Titicacasee gefahren. Er liegt an der Westseite des Sees und bildet – eingeschlossen vom See und Peru – eine bolivianische Enklave. Der beruehmte Strand in Rio de Janeiro ist uebrigens nach diesem Ort benannt, nicht andersrum!

Nach einem Tag auf der Isla del Sol – der Insel, auf der Viracocha, der hoechste Schoepfergott der Inkas, auf einem heiligen Stein Sonne und Mond erschaffen hat – und dem traurigem Erlebnis am Tag drauf bin ich dann mit oeffentlichen Transportmitteln nach Puno in Peru gefahren. Es tut mir direkt leid, Bolivien hinter mir zu lassen…

Von Puno aus war ich heute u.a. aud den Islas de Uros, kuenstlichen, schwimmenden Inseln aus Schilf. Nachher geht’s mit dem Nachtbus nach Cusco ins sogenannte Sacred Valley, das heilige Tal voller Inkaruinen, von dem aus man u.a. nach Machu Picchu kommt.

Sehr zu empfehlen sind uebrigens

  • entlang des Titicacasees die frischen Forellen (auf spanisch trucha) – ein Traum von einem Fischgericht! (Und os billig fuer europaische Verhaeltnisse: Filetierte, gegrillte Forelle mit Reis, Pommes und Salat gibt’s am Strand von Copacabana) fuer rund 1,80 Euro.
  • In Copacabana das Hotel Wendy Mar, etwas noerdlich vom Zentrum an der dem Strand naechsteglegenen, parallel zum Strand verlaufenden Strasse, mit schoenen Zimmern, ordentlichem Bad und sogar Kabelfernsehen. Eigentlich kostet eine Uebernachtung 70Bs (ca. 7 Euro), aber es geht auch anders: An der Rezeption sagen, dass ein Freund hier uebernachtet, das Hotelempfoheln und nur 25Bs bezahlt hat – sind sie nicht gerade fast voll belegt wird man den selben Tarif bekommen.