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Archive for the 'Gezeter' Category

Sicherheitskontrollen an Bahnhöfen

Friday, August 4th, 2006

Die Forderungen, an Bahnhöfen Kontrollen wie an Flughäfen einzuführen, also mit Metalldetektoren usw., ist zwar auch wieder nicht mehr als der Versuch eines Sub-Kategorie-A-Politikers, auf sich aufmerksam zu machen. Dennoch reichte er heute mittag aus, mal wieder ein Gezeter eine Diskussion über die bedenklichen Reaktionen der meisten Politiker auf die Gefahr des Terrorismus anzufachen. Meine Position zum Thema Terror vs. Freiheit habe ich ja teilweise schon kundgetan, aber heute stellte sich mir ob der Terrorbekämpfungsdebatte noch eine Frage, die ich hier zur Diskussion stellen möchte:

Wo genau auf dem Weg zur Macht verlieren so viele Politiker eigentlich den Bezug zur Realität und das letzte bisschen gesunden Menschenverstand?!

Chicken Out

Tuesday, July 25th, 2006

…not me, that is.

In Frankfurt findet heute abend – wie fast jeden Dienstag außerhalb des Winters – das legendäre Tuesday Night Skating statt.

Allerdings ohne xxxxx jemanden (die Peinlichkeit der Namensnennung sollte ich ihm an dieser Stelle ersparen), der früher regelmäßig dabei war, es in letzter Zeit nicht mehr war und es in Zukunft nicht mehr sein kann, da er nach London zieht.
Und was also schreibt mir dieser jemand heute mittag, nachdem wir schon lang- und kurzfristig immer wieder ausgemacht hatten, heute noch mal die Gelegenheit zum gediegenen Skaten zu nutzen:

Ich mache heute ein chicken out. (…) finde es zu heiß…

Gut, er schreibt auch was von “total erkältet”, aber ungesehen werde ich dies als vorgeschobene Ausrede abtun müssen. Sonst hätte er nicht die wahren Gründe (nämlich dass es ihm zu heiß ist und dass er ein Hühnchen ist ein Hühnchen macht) und sonstiges allgemeines Gejammer dazugeschrieben.

PAH!

Aluminium-Verdampfungs-Quellen

Wednesday, June 28th, 2006

Ohne in die traurigen Details zu gehen möchte ich an dieser Stelle nur mal festhalten:

Ich hasse Alu-Quellen! Ich HASSE sie! Es sind bösartige, gemeine, Arbeitszeit fressende und Proben zerstörende Monster! Arrrgh!

KF-Reduzierstück from hell

Tuesday, May 23rd, 2006

Wie lässt sich dieses Vakuumbauteil am besten beschreiben?

KF-Reduzierstück

Es ist ein Kleinflansch(KF)-Reduzierstück aus Aluminium? Ein Übergang von KF16 auf KF25? Es ist nicht aus einem Stück gedreht?

Alles richtig, trifft aber alles nicht die wesentliche Eigenschaft. Die ist nämlich:
Es ist kaputt! Löchrig wie ein schweizer Käse, auch wenn man es dem Bauteil nicht ansieht. Eine Vakuumanlage, in der man normalerweise einen Druck von 2E-2 mbar erreicht, schafft, wenn dieses Flanschteil eingebaut ist, gerade mal noch 5E+2 mbar (also lediglich halben Atmosphärendruck, was die Bezeichnung Vakuum schon gar nicht mehr verdient!)

Natürlich ist ein Metallflanschbauteil das Letzte, was man an einer defekten Vakuumanlage verdächtigt. Vorher verdächtigt, überprüft und tauscht man normalerweise aus: Druckmessköpfe, Druckmessgeräte, Pumpenöl, Vakuumpumpen, Dichtungen, Wellschläuche, Ventile… ganz zuletzt überprüft man Stück für Stück die einfachen Metallbauteile.

Nettoarbeitszeitverlust: Gut zwei Vormittage à zwei Personen.

Achema / Studiengebühren

Wednesday, May 17th, 2006

Gestern und vorgestern habe ich in Frankfurt auf der Chemie-Messe Achema auf dem Technologie-Transfer-Netzwerk-Gemeinschaftsstand der hessischen Hochschulen in der TU-Darmstadt-Ecke den Fachbereich-Materialwissenschaft-Teil betreut, insbesondere den elektronische-Materialeigenschaften-Messetisch zum Thema OLEDs.

Das Publikum war sehr gemischt: Von Schülern und Lehrern über aktive und emeritierte Professoren, interessierte Privatleute und fachlich versierte Industrievertreter bis zum Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst Udo Corts. Der nahm sich mit zwei Stunden viel Zeit für den Besuch des Standes. Es kam aber leider zu keinem Gespräch zwischen ihm und mir – dabei hätte ich ihm gerne dafür gedankt, dass er sich durch die Einführung von Studiengebühren so aktiv für die Sicherung meiner Chancen auf dem Arbeitsmarkt einsetzt. Je weniger junge Menschen in Zukunft studieren, umso weniger Konkurrenz werde ich in Zukunft haben.

Kopfsteinpflaster

Monday, May 8th, 2006

Gestern stand ich zum ersten Mal dieses Jahr wieder auf Inline-Skates. Bei schönstem Wetter ging es von Darmstadt nach Dieburg und zurück. In Dieburg wollte ich mir noch ein Eis gönnen – und auf dem Weg zum Eiscafe in der Innenstadt war sie wieder da, die Geißel der modernen städtischen Verkehrsplanung: Kopfsteinpflaster.
Man könnte meinen, rund 500 Jahre nach dem Mittelalter und 61 Jahre nach dem Krieg könnten wir diesen rückständigen Straßen- und Wegebelag hinter uns gelassen haben. Aber nein, die weisen Stadtplaner aller Orten sind da wohl anderer Meinung. Auf Straßen, Plätzen und (Geh)wegen wird es wieder vermehrt eingesetzt.

Bevor ich eine Auswahl der unzähligen Nachteile von und Argumente gegen Kopfsteinpflaster erläutere, muss ich der Fairness halber den einen Vorteil nennen, der mir einfällt und der Bestand haben könnte:
Im Gegensatz zu einer geschlossenen Asphaltdecke ist ein kopfsteingepflasterter Boden nicht versiegelt, das Regenwasser kann in den Boden sickern. Das ist gewiss prima, rechtfertigt meines Erachtens aber nicht im Entferntesten das übrige Elend, das man mit dem Zeug hat.

  • Es ist laut. Darüberfahrende Autos verursachen weit mehr Lärm als über Asphalt fahrende.
  • Es ist glatt (bei Nässe und schon bei kleinen Mengen Schneematsch). Wie viele ältere Mitmenschen sich wohl schon auf glattem Kopfsteinpflaster einen Oberschenkelhalsbruch geholt haben, der ihnen auf Asphalt erspart geblieben wäre.
  • Es ist durchzogen von Fugen. Gut, ich würde auch auf asphaltierten Fußwegen nicht mit Stöckelschuhen rumlaufen, aber auf Kopfsteinpflaster muss es erst richtig die Hölle sein.
  • Es ist uneben. Mit dem Fahrrad darüber fahren ist eine Tortur. Alles wackelt und vibriert, Schrauben lösen sich, Schutzbleche fallen ab, der Blick verliert ob der Vibrationen den sicheren Fokus, leichte Gehirnerschütterungen und Gelenkschmerzen setzen ein (letzteres stelle ich mal als These in den Raum und überlasse es den Medizinern, diese durch wissenschaftliche Untersuchungen zu be- oder widerlegen).
  • Es ist uneben und durchzogen von Fugen (II). Um noch mal auf die älteren Mitmenschen zurückzukommen: Schon mal jemanden mit einer Gehhilfe über Kopfsteinpflaster holpern sehen? Nicht gut…
  • Es ist uneben und durchzogen von Fugen (III). Ich werde mich gar nicht weiter darüber auslassen, wie beschissen man mit Skates über Kopfsteinpflaster fährt, ansonsten rutscht meine Sprache nur noch weiter auf niedrigstes Fluchniveau herab.

Natürlich kann man Kopfsteinpflaster auch Vorteile unterstellen, die haben aber entweder keinen Bestand oder sind ungewichtig:

  • Es beruhigt denn Verkehr? Papperlapapp! Von “beruhigen” kann sowieso schon mal keine Rede sein (siehe oben), und es “verlangsamt” den Verkehr auch nicht. Mit dem Auto kann man problemlos auch über Kopfsteinpflaster brettern.
  • Es ist billiger/haltbarer? Wird das überhaupt behauptet/ist das überhaupt so? Keine Ahnung, aber wenn dem so ist: Ja und? Es wäre auch billiger die Polizei statt mit Autos nur mit Tretrollern auszustatten und Reifen aus Edelstahl wären auch haltbarer als luftgefüllte Gummimäntel.
  • Es sieht schöner aus? (Soll ich da überhaupt was zu sagen?) Autobahnen mit Rasen als Straßenbelag sähen ja auch viel hübscher aus…

Mein “Kompromissvorschlag”:

  • Kopfsteinpflaster auf Plätzen (Beispiel Darmstadt: Auf dem Luisenplatz),
  • mindestens auf neuangelegten Plätzen aber mit breiten, asphaltierten Radwegen (die fehlen auf dem neugestalteten Platz vor dem Darmstädter Hauptbahnhof natürlich),
  • und keinesfalls auf Straßen oder Gehwegen (also nicht so wie kürzlich vorm Wellnitz in Darmstadt geschehen).

So, das musste ich mal loswerden.

Euphemismus: Kleinvoliere

Saturday, May 6th, 2006

Euphemismus (griech.): verhüllende, beschönigende Bezeichnung, z.B. “Kleinvoliere” statt “winzig kleiner Käfig”.

2001 wurde unter der damaligen rot-grünen Regierung das Verbot der Käfighaltung von Legehennen ab 2007 von Bundestag und Bundesrat beschlossen. Vergangenen Monat wurde das strikte Verbot vom Bundesrat auf Antrag der Bundesländer Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern gekippt. Die Entscheidung wie’s weiter geht obliegt nun anscheinend dem Bundesminister für Landwirtschaft, Horst Seehofer [Artikel dazu bei tagesschau.de]. Ob/was inzwischen dabei rausgekommen ist habe ich leider noch nicht mitbekommen.

Jedenfalls sollte demnach in Zukunft zwar die Haltung in den bisherigen 550 Quadratzentimeter großen Käfigen verboten werden, jedoch die Haltung in sogenannten Kleinvolieren erlaubt sein. “Kleinvoliere”, das klingt gut, oder?
Diese Kleinvolieren haben eine Grundfläche von 800 Quadratzentimetern. Zur Orientierung: Ein DIN-A4-Blatt hat 625 Quadratzentimeter.

Terror vs. Freiheit

Monday, April 17th, 2006

AMG – SJM Concerts Message: In the light of recent terrorist activities academy music group is requesting that all customers where possible do not bring bags etc to the venue.

Ich verstehe und stimme zu, dass ein gewisses Maß an Sicherheitsmaßnahmen nötig und sinnvoll ist.
(Insofern lasse ich mich am Flughafen auch… – naja, ganz bestimmt nicht gerne, aber ich nehme es halt mit Verständnis hin – durchleuchten und abtasten. Das Verständnis hört aber schon auf, wenn ich bei einem Flug in die USA die ganze Prozedur zweimal mitmachen soll. Warum auch? Heißt dass, die erste Sicherheitsmannschaft ist nicht vertrauenswürdig!?)
Es sollte mit der Sicherheitsparanoia aber keinesfalls übertrieben werden! Keinen Rucksack mehr zu einem Konzert mitnehmen?

Jedes Mal, wenn aus Sicherheitsgründen meine Freiheit beschnitten oder meine dekadente und bequeme westliche Lebensführung eingeschränkt wird, ist es ein kleiner Sieg für die Terroristen!
Ein ausgeführter Bombenangriff ist nicht das Ziel des Terrorismus – er ist nur ein Mittel des Terrorismus. Wenn wir durch ein perfektes, aber die Freiheit extrem einschränkendes Sicherheitssystem jeden Terrorangriff ausgeschlossen haben, haben wir den Kampf gegen den Terror nicht gewonnen, sondern verloren.

Urheberrecht

Thursday, March 23rd, 2006

Ich habe leider gerade keine Zeit mich richtig aufzuregen und ein ordentliches und auch sachlich fundiertes Gezeter zu schreiben. Deswegen möchte ich nur kurz auf einen Artikel bei Spiegel Online zum Regierungsentwurf zur Änderung des Urheberrechts hinweisen. Und nur eine Kleinigkeit daraus zitieren:

Diese [EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung] entpuppt sich so nicht nur als Instrument zur Fahndung nach Terroristen (wie von den EU-Justizministern argumentiert wurde), sondern auch nach Torrentisten (wie Daten- und Verbraucherschützer gewarnt hatten). In Deutschland sieht der zweite Korb der Urheberrechtsnovelle mittlerweile vor, den Rechteinhabern gegenüber Internetprovidern ein Auskunftsrecht zur Identifizierung Datentauschender Kunden zu gewähren (“zivilrechtlicher Auskunftsanspruch”). Sprich: Nicht mehr die Staatsanwaltschaft erfragt bei der Telekom den Namen eines Sünders, sondern Time Warner, Sony-BMG, Universal, EMI und Co.

Könnten der Unterhaltungsindustrie nicht auch gleich richterliche und – um die Sache rund zu machen – Strafvollzugs-Kompetenzen zugesprochen werden?

Wann lernt die Unterhaltungsindustrie endlich, dass sie sich mit der Kriminalisierung der Privatkopie nicht aus Umsatztiefs befreien werden kann?

Außerdem (auch wenn die Formulierung in dem Artikel gar nicht aufgegriffen wird, aber es gibt sie) wollte ich schon immer mal fragen: Wie soll man “einen wirksamen Kopierschutzmechanismus umgehen” können? Wenn man den Kopierschutzmechanismus umgehen kann, ist es kein wirksamer Kopierschutzmechanismus!

Die nächsten…! (Teil 2)

Sunday, March 19th, 2006

Ich hatte über den Ärger mit einem Internet-by-Call-Anbieter berichtet.

Inzwischen kann ich sagen: Na also, es geht doch. Denn nach zwei Einschreiben meinerseits, ein paar wirklich nicht-umgehenden Antworten und einer Verantwortung-zur-anderen-Firma-schieben-Aktion derenseits hat Avanio inzwischen ausgesprochen umgänglich meine “Clubmitgliegschaft” aufgehoben und die fraglichen zuvor eingeforderten 5,22 Euro “aus Kulanz” wieder gutgeschrieben.

Sehr gut hat mir ein Satz aus dem Brief von Avanio gefallen: “Schade, dass Sie unsere avanio.net Community nicht überzeugen konnte.” Tja, schade eigentlich. Aber wir hatten eben keinen guten Start…
Ich finde schade, dass ich in dieser Sache mit 5,30 Euro etwas mehr für Porto ausgeben habe, als mich ein Monat “Clubmitgliedschaft” gekostet hätte.