Ich verwende den web.de Least-Cost-Router SmartSurfer um via ISDN per Call-by-Call online zu gehen. In meiner Novemberrechnung der Deutschen Telekom tauchte ein Betrag über 4,50 Euro netto für “avanio Internetzugang am 29.09.2005” auf, gefordert von der callando Telecom GmbH. Dieser vergleichsweise hohe und dabei so runde Betrag machte mich stutzig und erinnerte mich an etwas, dass ich vor einer Weile am Rande wahrgenommen hatte… das Ergebnis einer kurzen Internetsuche brachte es an den Tag:
Avanio hat mal eben einen ganz normalen Internet-by-Call-Tarif in einen Interzugang mit saftiger monatlicher Grundgebühr umgewandelt. Die Telefonnummer zur Einwahl blieb dabei aber natürlich gleich, nur die AGBs haben sich mal eben geändert. Der Witz daran: Bereits mit der Einwahl über die vormals grundgebührenfreie Internet-by-Call-Nummer soll sich nun angeblich ein Vertrag zwischen mir und diesem Internetprovider über eine “Clubmitgliedschaft” mit brutto 5, 22 Euro Monatsgebühr begründen. So sagen es zumindest die neuen AGBs, die aber im vorliegenden Fall sicherlich nicht wirksam in den Vertragsschluss eingebunden wurden.
Mein SmartSurfer hatte von diesen abstrusen Änderungen nichts mitbekommen, und so wählte ich mich vom 20.-22.06.2005 einige Male über avanio ins Internet ein. Dass der Betrag erst im November in Rechnung gestellt wurde und für im September in Anspruch genommenen Internetzugang ausgewiesen wird, während die Einwahl im Juni stattfand, spricht schon Bände…
Eigentlich ist die Masche nicht schlecht. Viele Betroffene werden den Coup gar nicht bemerken (4,50 Euro ist nun nicht die Welt und nicht jeder schaut sich seine Telefonrechnung so genau an). Die meisten von denen, die es überhaupt bemerken, werden für die 4,50 Euro keinen Aufstand machen und stattdessen einfach die angebliche Clubmitgliedschaft zum Monatsende kündigen. Zieht callando/avanio das bei ein paar hunderttausend Leuten durch kommt ganz ordentlich was zusammen.
Von mir bekommen sie die 5,22 Euro nicht – schon aus Prinzip. Weder fühl ich mich gerne so unsauber verarscht, noch werde ich den Anbieter mit meinem Geld für diese m.E. miese Nummer auch noch belohnen.
Schade nur, dass mich die Portokosten für den per Einschreiben versandten Widerspruch schon fast genausoviel kosten wie callando/avanio von mir haben wollte.
[Update, 19.03.’06: Und so ging’s aus…]