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Welcome to the jungle!

Der Flugplatz in Rurre ist einfach eine Rasen/Staubflaeche. Noch kurz vor dem Aufsetzen sind links und rechts aus den Fenstern des Flugzeugs nur Baeume, Baeume und nochmal Baeume zu sehen. Rurre liegt an einem Fluss namens Beni und ist teilweise von sattgruenen Huegeln umgeben. Die ganze Szenerie ist schon so, dass man sich wie mitten in einem Abenteurfilm fuehlt. (Und wieder mal fehlt mein Indy-Hut! ;-)

Ach ueberhaupt, diese Reise ist so voller unglaublicher Eindruecke, dass es vergebens waere, sie in Wort und Bild richtig wiedergeben zu koennen. Meine Berichte hier koennen, aber dass ist ja eigentlich eh klar, nur ein voellig farbloser, verwaschener Abklatsch von all dem sein, der bestenfalls den Hauch einer Ahnung vermittelt.

Wenn ich mich recht entsinne, ist hier vor etlichen Jahren mal ein israelischer Tourist mit anderen im Dschungel abhanden gekommen, aber zumindest er wurde wiedergefunden und hat dann ein Buch ueber die Erlebnisse geschrieben. Deswegen ist Rurre ein besonders beliebtes Ziel fuer die Israelischen Reisegruppen, so dass man manchmal das Gefuehl hat, es wimmelt hier nur so von ihnen. In Israel muessen die jungen Leute bsi zu drei Jahre Militaerdienst ableisten und danach gehen sie meist erst mal fuer ein Jahr auf Reisen und geniessen die Freiheit. Interessanterweise tun sie dies meist in Gruppen von locker 5-8 Leuten.

Wirklich im Jungle war ich hier in Rurre – ungeachtet des Titels dieses Eintrags – noch nicht. Kommt die naechsten tage vermutlich noch. Aber ich habe schon eine dreitaetige Tour in die Pampas unternommen. Ganz grosses Kino. Mit einer Art Kanu mit Aussenborder ging es ueber den Yacuma, den Fluss auf, in bzw. an dem alle Aktivitaeten der kommenden Tage stattfinden sollten zum Camp, in dem wir zwei Naechte verbrachten. Hier wimmelt es nur so von fuer uns exotischen Tieren: Viele, viele Voegel, Alligatoren und Kaimane, Piranhas und andere Fische, Delphine, Affen, Schlangen wie Cobras und Anacondas…

Auf der Tour haben wir abgesehen vom intensiven Flora&Fauna-Anschauen und -Fotografieren im speziellen unter anderem unternommen:

  • Anacondas suchen im Sumpfgebiet. (Das waere mal nichts fuer Bettina gewesen!) Leider hatten sie keine Gummisteifel (wurden gestellt) in groesser als Groesse 44, was fuer mich erhebliche Schmerzen bedeutete. Wir haben zwei Anacondas gesehen und ich habe sogar eine sanft beruehrt. Wichtig: Vorher keine Sonnencreme oder Insektenschutz verwendet haben, die sind giftig fuer die Schlangen. Unsere Tour (Shayana-Tours) war eher “ecofriendly”, so dass unser Tourguide die Schlange gezeigt und Sachen ueber sie erklaert hat, aber sie ansonsten in Ruhe gelassen hat. Andere Tourgruppen, die dort auch unterwegs waren, sind anders mit den armen Tieren verfahren: Sie werden hochgehalten, ein Touri nach dem anderen haelt sie am Ende fest, um sich mit ihr ablichten zu lassen usw. Also, wenn jemand so eine Tour machen will: Vorher den Touranbieter fragen wie mit den Anacondas verfahren wird. Und nur buchen, wenn sie im Wesentlichen in Ruhe gelassen werden! Es liegt letztendlich an den Touris, wie die Tiere in Zukunft behandelt werden!
  • Piranha-Angeln. Ich habe allerdings keinen gefangen. Bis auf ein groesseres Exemplar (und selbst das war ziemlich klein, ich dachte, die Piranhas hier waeren groesser) wurden sie uebrigens nach Begutachtung wieder ins Wasser entlassen. Das groessere Exemplar fand sich abends auf unserem Tisch wieder, bot aber auch nur ein paar Probierhappen fuer uns vier Angler. Insgesamt haben wir (schon rein von der Biomasse her) vielfach mehr Koeder an die Fische verfuettert, als wir insgesamt Fisch an der Leine hatten.
  • Schwimmen bei den pinken Flussdelphinen. Sie kamen zwar nicht naeher als ein paar Meter an uns heran, aber es war trotzdem ein schoens Erlebnis. Der geneigte Leser hat uebrigens bemerkt, dass sowohl das Alligatoren-Anschauen & Piranha-Angeln, als auch das Schwimmen mit den Delphinen im selben Fluss stattfand. (Und Doro hat schon wieder Schiss, ich hoer’s doch genau. ;-)

Seit dem Warten auf die TAM-Maschine in La Paz bin ich uebrigens mit Henrik, einem jungen Schweden unterwegs.

Heute werde ich mal hauptsaechlich nichts unternehmen – die Unterkunft (Residencia Jiselene) am Flussufer laedt dazu ein: Haengematten mit Flussblick und Hunden, Papageien und Affen drumherum.

7 Responses to “Welcome to the jungle!”

  1. Torsten
    June 25th, 2008 09:24
    1

    Die wesentliche Frage bleibt unbeantwortet: Wie schmecken die denn?

  2. doro
    June 25th, 2008 17:00
    2

    soll ich dir mal verraten, weshalb du nur so ne geringe ausbeute beim piranha angeln hattest? soll ich, soll ich?… das nächste mal versuchst du einfach nen anderen köder… dann BEIßEN die schon :-P … eine geführte tour mit gestellten gummistiefeln durch den WILDEN JUNGEL… aehm ja klar… pinke flussdelphine… mir scheint, du bist in disney world und nicht im wilden wilden jungel…

  3. Arne
    June 25th, 2008 20:32
    3

    @Torsten: Nach Fisch. ;-) Frag mich jetzt nicht, welchem im Europa ueblicherweise verzehretn Speisefisch sie geschmacklich am naechsten kommen. Jedenfalls schmeckten sie gut, aber aussergewoehnlich.

    @Doro: Kann ich auch nix fuer, dass die Amazonas-Flussdelphine (Inia geoffrensis) im Alter pink werden. Die Gummisteiefel waren uebrigens nicht dafuer da, um vor Naesse zu schuetzen (der Matsch stand so hoch, dass er einem frueher oder spaeter eh von oben in die Stiefel lief, sondern sollten vor den Bissen giftiger Schlangen bewahren. (Von den giftigen Schlangen haben wir allerdings nur ein Totes Exemplar gesehen.) Und abgesehen davon: Pah, Du bist ja nur neidisch, aetsch!

  4. doro
    June 25th, 2008 23:06
    4

    grins wahrscheinlich hatte die arme giftschlange in den ollen gummistiefel eines touris gebissen und ist am weichmacher krepiert… pha von wegen tierschutz!… (das mit dem neid habe ich schon mehrfach zugegeben ;-) )

  5. Torsten
    June 30th, 2008 15:37
    5

    Bei dem Klima das i.A. in Gummistiefeln vorherrscht, haben die Weichmacher wahrscheinlich keine Rolle gespielt. Wer da rein beißt, ist verloren.

    Und jetzt zu etwas völlig anderem: Laut Goruma.de hat der Schlangenforscher Joseph B. Slowinski in Burma eine gelb gebänderte Krait (seeehr giftig) mit einer ungiftigen Dinodon verwechselt. Ein Fehler, der ihn zwar das Leben aber nicht die Karriere gekostet hat. Jetzt gibt’s einen Forschungspreis mit seinem Namen.

  6. doro
    July 3rd, 2008 09:55
    6

    ähm diesen preis zu bekommen, ist dann wahrscheinlich wie die goldene himbeere… also will keiner haben weil nicht gerade ne auszeichnung… zumindest gehe ich davon aus, wenn der preis nach einem typen benannt wurde, der aufgrund mangelnder kompetenz (jaja das is ein bissel übertrieben) ins gras gebissen hat bzw. im gras gebissen wurde oder wie auch immer….

  7. Random Thoughts » Bilder 16 - Pampa
    July 8th, 2008 22:31
    7

    […] Bilder von der Tour in die Pampa, die ich aus Rurrenabaque unternommen habe und ueber die ich bereits berichtet hatte. Damit meine liebste Leserin sich mental auf die folgenden Bilder vorbereiten kann (auf denen […]